Eine Mitarbeiterin – wie viel Patienten?

 

Acht Patienten pro Tag = acht „Prophylaxe-Stunden“, ohne Vor- und Nachbereitung, machen zwar umsatztechnisch einen guten Eindruck. Doch bei dieser Rechnung wird die Mitarbeiterin in spätestes einem halben Jahr verrückt und man muss sie ersetzen.

Macht nix, es gibt ja genug qualifizierte Mitarbeiterinnen.

Ein etwas menschlicheres Maß und weit erfolgreicher sind 5 Patienten pro Tag in der Prophylaxe (zwei schwere Fälle mit ~ 90 Minuten und drei leichte Fälle mit ~ 60 Minuten).

Wenn eine Mitarbeiterin leichte, mittlere und schwere Fälle behandelt, ist die Versorgung von 260 bis 300 Patienten pro Jahr durch sie möglich.

Wenn wir jedoch sehen, was an PAR-Behandlungen abgerechnet wird, die dann auch einer Betreuung bedürfen, sind die Praxen mit Mitarbeiterinnen entweder stark unterbesetzt oder die Bestellabstände sind unvertretbar lang.

Alle berufen wir uns auf die Altmeister der Prophylaxe, die in ihren umfangreichen Untersuchungen Erfolge vorzuweisen haben, die viele von uns auch gern hätten. Wollen wir die aber haben, so müssen wir nur das machen, was sie gemacht haben.

Die Bestellabstände lagen im Schnitt bei drei Monaten; der Sitzungsabstand von einem halben Jahr wurde schon in den siebziger Jahren für wirkungslos in der Kariesprophylaxe bezeichnet und in der Prophylaxe des Parodontitis-Rezidivs erst recht.

Natürlich ist mir klar, dass in den meisten Praxen wesentlich mehr Patienten von einer Prophylaxemitarbeiterin „versorgt“ werden und alle sind stolz darauf, dass sie das können und sehen darin auch kein Problem; also – vergessen Sie die 90 Minuten und die fünf Patienten am Tag und machen weiter wie bisher.


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