Über das Bleichen von Zähnen (Bleaching)

Schmelz und Schmelzprismen

Die Aufgabe der Zahnheilkunde war und ist es, Krankheiten der Zähne zu behandeln und die Zahngesundheit zu erhalten. Daneben wünschen immer mehr Menschen schöne und vor allem helle Zähne. Der Wunsch nach helleren Zähnen besteht seit über 2000 Jahren. Schon die alten Römer liebten weiße Zähne. Zum Zähneputzen benutzten sie Harnstoff. Die Methoden des Bleichens haben sich verändert. Heute sind sie so weit ausgereift, dass ein bleibender Schaden unwahrscheinlich ist.

Unsere Zähne sind leider nicht so glatt wie wir glauben. Sie bestehen aus Milliarden winziger, harter Fäden, die verdreht und verleimt sind (Bild oben). Über die Oberfläche und aus dem Nervkanal im Inneren des Zahnes können, im Laufe der Zeit, zusätzliche unerwünschte Farbteilchen, z. B. aus der Nahrung, in die Klebeschicht eindringen und zu einer Verdunkelung der Zahnfarbe führen. Je nach dem, wo die Verfärbung im Schmelz sitzt, können wir die Zahnfarbe mit verschiedenen geeigneten Methoden teilweise wieder aufhellen.

Bleaching

Farbpartikel, die in den Schmelz eingezogen sind, können durch Bleichmittel (z. B. mit Carbamidperoxid) beseitigt werden. Zwei Methoden haben sich durchgesetzt:

Home-Bleaching:

Hier wird das Medikament mit einer Schiene, die die Zähne überdeckt, vom Patienten selbst aufgebracht. Der Vorgang wird 2-3 mal täglich wiederholt und nach etwa 14 Tagen sollte eine Aufhellung von ein bis zwei Farbstufen erreicht sein.

Bleichen in der Praxis:

Dieser Vorgang nimmt  etwa eine Stunde in Anspruch. Es werden ein bis zwei Sitzungen benötigt, um ein bis zwei Farbstufen Aufhellung zu erreichen. Die Kosten für die Anfertigung einer Schiene entfallen, das Verfahren ist allerdings wesentlich aufwendiger. Welches Verfahren eingesetzt wird oder ob eine Kombination beider Verfahren zur Anwendung kommt, hängt weitgehend von der Ausgangslage ab. Da für diese Maßnahme keine medizinisch notwendige Indikation besteht, werden die Kosten von den Versicherungen nicht erstattet.

Der nervtote Zahn

Zähne, deren Nerv behandelt wurde, neigen zum Teil zu dramatischen Verfärbungen. Hier dringen die Farbpartikel aus dem Inneren des Zahnes in den Schmelz ein. Sie können durch internes Bleichen beseitigt werden. Dazu legen wir das Bleichmittel in das Innere des Zahnes ein und belassen es für einige Tage dort. Wir können so eine starke Aufhellung erreichen. In einigen Fällen ist aber nur eine Verbesserung und kein voller Farbausgleich zu den Nachbarzähnen möglich. Die gewünschte Aufhellung kann dann nur durch andere Verfahren, z. B. durch aufgeklebte Schalen, bewerkstelligt werden (Veneer).

 
Zahnoberfläche (Elektronenmikroskop)
 
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