Plaquedarstellung durch Relevatoren

Bild oben: 10jähriges Kind, das durchaus ordentlich mit der Zahnbürste unter Aufsicht hantieren kann. Situation nach Putzen mit Bürste. Anfärbung mit Malachit Grün.

Der dentale Biofilm ist mit bloßem Auge nur dann sichtbar, wenn er in großen Mengen vorhanden ist.  Beträgt die Schichtstärke aber nur wenige hunderttausende Bakterien, so erkennen wir Zahnbeläge, vor allem im Bereich der Prädilektionsstellen, nicht. Dies wird spätestens dann deutlich, wenn man, nach einer  scheinbar gründlichen Zahnreinigung durch den Patienten, die Zähne nochmals mit einem wirkungsvollen Färbemittel einfärbt.

 

Zum sicheren Erkennen von Plaque ist eine Einfärbung unumgänglich.

 

Schauen wir in einen Mund und finden Plaque, so können wir mit Recht feststellen, dass Plaque vorhanden ist. Finden wir (ohne Anfärbung) keine Plaque, so ist die Aussage, dass keine Plaque vorhanden sei, unzulässig.

Richtig ist: „Ich sehe keine Plaque, obwohl es eher wahrscheinlich ist, dass welche vorhanden ist.“

Der Sinn der Plaquedarstellung besteht nicht darin, dem Patienten nachzuweisen, dass er seine Zähne nicht geputzt hat, sondern darin:

1) Ihm bewusst zu machen, dass es nicht irgend welche Beläge sind, über die wir sprechen, sondern, dass es seine Zahnbeläge sind.

2) Durch Sichtbarmachen der Menge und Ausbreitung der Plaque das Erlernen von Zahnputztechniken zu unterstützen.

3) An Hand einer größeren Zahl von Plaquestaten , die über einen längeren Zeitraum (5 -10 Aufzeichnungen) erhoben werden, die Größe des Fähigkeits- und des zu erwartenden Durchführungsdefizits einzuschätzen.

4) Die Vollständigkeit einer supragingivalen professionellen Zahnreinigung zu überprüfen.

 

Der letzte Grund ist der wichtigste Grund für die Plaquedarstellung durch Relevatoren.

 


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